Beispiel für einen Praktikumsbericht in Pflegewissenschaften.
Titel des Berichts:
„Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Praktikum in einer geriatrischen Pflegeeinrichtung: Einblicke in die Sturzprävention und Bewohnerbetreuung“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
1.1. Ziel des Praktikums
1.2. Auswahl der Praktikumseinrichtung - Beschreibung der Praktikumseinrichtung
2.1. Allgemeine Informationen zur Einrichtung
2.2. Pflegekonzept und Struktur
2.3. Team und Aufgabenverteilung - Tätigkeiten während des Praktikums
3.1. Pflegerische Aufgaben
3.2. Mitarbeit bei der Sturzprävention
3.3. Schulungen und Fortbildungen im Praktikum - Erfahrungen und Erkenntnisse
4.1. Interaktion mit Bewohnern
4.2. Rolle der Pflegekräfte in der Sturzprävention
4.3. Herausforderungen in der geriatrischen Pflege - Reflexion des Praktikums
5.1. Persönliche Entwicklung und Lernerfahrungen
5.2. Theoretisches Wissen in der Praxis
5.3. Verbesserungsmöglichkeiten für die Pflegepraxis - Fazit
- Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Ziel des Praktikums
Im Rahmen meines Studiums der Pflegewissenschaften habe ich ein Praktikum in einer geriatrischen Pflegeeinrichtung absolviert, um praktische Erfahrungen in der Pflege älterer Menschen zu sammeln. Das Hauptziel des Praktikums war es, theoretische Kenntnisse aus dem Studium in der Praxis anzuwenden und zu verstehen, wie Pflegekonzepte im Alltag umgesetzt werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sturzprävention gelegt, da ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Stürze aufweisen.
1.2. Auswahl der Praktikumseinrichtung
Ich habe mich bewusst für eine geriatrische Einrichtung entschieden, da der demografische Wandel zu einer wachsenden Zahl älterer Pflegebedürftiger führt. Geriatrische Pflege bietet zahlreiche Herausforderungen und gleichzeitig die Möglichkeit, viel über Langzeitpflege und den Umgang mit chronischen Erkrankungen zu lernen.
2. Beschreibung der Praktikumseinrichtung
2.1. Allgemeine Informationen zur Einrichtung
Die Einrichtung, in der ich mein Praktikum absolvierte, ist ein mittelgroßes Pflegeheim mit rund 80 Bewohnern, die überwiegend pflegebedürftige Senioren betreut. Es gibt sowohl stationäre Pflege als auch Angebote zur Tagespflege und Kurzzeitpflege.
2.2. Pflegekonzept und Struktur
Die Pflegeeinrichtung arbeitet nach einem ganzheitlichen Pflegekonzept, das den Bewohnern neben körperlicher Versorgung auch psychosoziale Unterstützung bietet. Das Pflegepersonal ist interdisziplinär aufgestellt und arbeitet eng mit Physiotherapeuten, Ärzten und Sozialarbeitern zusammen.
2.3. Team und Aufgabenverteilung
Das Pflegeteam bestand aus Pflegefachkräften, Pflegehilfskräften und Auszubildenden. Jeder Mitarbeiter hatte spezifische Aufgabenbereiche, jedoch wurde in vielen Bereichen auch teamübergreifend gearbeitet. Als Praktikantin war ich unter Anleitung einer Pflegefachkraft tätig.
3. Tätigkeiten während des Praktikums
3.1. Pflegerische Aufgaben
Während meines Praktikums war ich in den alltäglichen Pflegeprozess eingebunden. Zu meinen Aufgaben gehörten unter anderem:
- Unterstützung bei der Grundpflege (Körperpflege, Mobilisierung, Nahrungsaufnahme)
- Pflegedokumentation und Hilfe bei der Erstellung von Pflegeplänen
- Beobachtung und Einschätzung der gesundheitlichen Verfassung der Bewohner
- Assistenz bei medikamentöser Versorgung unter Anleitung
3.2. Mitarbeit bei der Sturzprävention
Ein besonderer Fokus lag auf der Sturzprävention, die in dieser Einrichtung einen hohen Stellenwert hatte. Zu meinen Aufgaben gehörte:
- Teilnahme an Sturzpräventionsprogrammen, die aus Bewegungsübungen für die Bewohner bestanden
- Kontrolle und Anpassung der Wohnumgebung der Bewohner, z.B. Entfernung von Stolperfallen
- Unterstützung bei der Mobilisierung der Bewohner und dem Training mit Gehhilfen
- Rücksprache mit Angehörigen über mögliche Anpassungen der Wohnumgebung
3.3. Schulungen und Fortbildungen im Praktikum
Während des Praktikums nahm ich an internen Schulungen teil, die sich mit Themen wie Sturzprävention, Ernährungsmanagement und der Pflege von Menschen mit Demenz befassten. Diese Fortbildungen halfen mir, mein Wissen zu vertiefen und in der Praxis anzuwenden.
4. Erfahrungen und Erkenntnisse
4.1. Interaktion mit Bewohnern
Die tägliche Interaktion mit den Bewohnern war eine der wertvollsten Erfahrungen meines Praktikums. Ich lernte, wie wichtig Empathie, Geduld und ein respektvoller Umgang mit älteren Menschen sind, um Vertrauen aufzubauen. Durch das Beobachten der Bewohner konnte ich ihre individuellen Bedürfnisse besser verstehen und meine Kommunikation anpassen.
4.2. Rolle der Pflegekräfte in der Sturzprävention
Ich konnte erkennen, wie essenziell die Rolle der Pflegekräfte bei der Verhinderung von Stürzen ist. Die Pflegekräfte waren verantwortlich für die Durchführung von Präventionsmaßnahmen, die Kontrolle der Umgebung und die Schulung der Bewohner im Umgang mit Hilfsmitteln. Ihre Arbeit war entscheidend, um Stürze zu verhindern und das Wohlbefinden der Bewohner zu sichern.
4.3. Herausforderungen in der geriatrischen Pflege
Eine der größten Herausforderungen, die ich erlebt habe, war der Umgang mit multimorbiden und dementen Bewohnern. Es war oft schwierig, auf die Bedürfnisse dieser Patienten einzugehen, da sie nicht immer in der Lage waren, ihre Wünsche oder Beschwerden klar zu äußern. Hier war eine intensive Beobachtung und Zusammenarbeit im Team erforderlich.
5. Reflexion des Praktikums
5.1. Persönliche Entwicklung und Lernerfahrungen
Das Praktikum hat mich in vielerlei Hinsicht weitergebracht. Besonders in Bezug auf meine kommunikativen Fähigkeiten konnte ich viel lernen. Die Fähigkeit, auf Bewohner und Kollegen einzugehen, hat sich durch die tägliche Praxis stark verbessert. Zudem konnte ich durch die Teilnahme an Sturzpräventionsmaßnahmen viel über die Wichtigkeit von Prävention in der Pflege erfahren.
5.2. Theoretisches Wissen in der Praxis
Mein im Studium erlerntes theoretisches Wissen konnte ich während des Praktikums anwenden, insbesondere bei der Dokumentation und Pflegeplanung. Der Einblick in die täglichen Abläufe half mir, die Verbindung zwischen Theorie und Praxis besser zu verstehen.
5.3. Verbesserungsmöglichkeiten für die Pflegepraxis
Ein Bereich, in dem Verbesserungen möglich wären, ist die Personalschulung. Regelmäßige Schulungen zu spezifischen Themen wie Sturzprävention und Demenzpflege könnten dazu beitragen, die Qualität der Pflege zu verbessern. Auch eine engere Zusammenarbeit mit Angehörigen könnte die Umsetzung präventiver Maßnahmen erleichtern.
6. Fazit
Das Praktikum in der geriatrischen Pflegeeinrichtung war für mich eine äußerst lehrreiche und wertvolle Erfahrung. Ich konnte nicht nur mein Wissen in der Praxis anwenden, sondern auch viel über die Herausforderungen und Chancen in der Pflege älterer Menschen lernen. Besonders die Arbeit im Bereich der Sturzprävention hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen gezielt umzusetzen und dabei die individuellen Bedürfnisse der Bewohner im Auge zu behalten. Insgesamt hat das Praktikum meine Entscheidung gestärkt, in der Pflegewissenschaft weiter zu arbeiten und mich auf die Entwicklung von Präventionsprogrammen zu spezialisieren.
Literaturverzeichnis
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Sturzprävention im Alter: Tipps für die Praxis, 2018.
- Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP): Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege, 2019.
- Müller, S., et al.: Geriatrische Pflege: Theorie und Praxis, Springer Verlag, 2020.